Walther Rathenau war ein deutscher Industrieller, Schriftsteller, Philosoph und Politiker. Er wurde am 29. September 1867 in Berlin geboren und starb am 24. Juni 1922 durch einen politischen Mord.
Rathenau entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie, die im Industrie- und Bankwesen tätig war. Nach seinem Studium der Naturwissenschaften trat er in das von seinem Vater gegründete AEG-Konzern ein, wo er schnell aufstieg und schließlich Vorstandsmitglied wurde.
Im Ersten Weltkrieg spielte Rathenau eine wichtige Rolle in der Rüstungsindustrie, indem er die Produktion von Kriegsmaterialien organisierte. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde zum bekanntesten Vertreter der deutschen Wirtschaftsreformbewegung.
Im Jahr 1921 wurde Rathenau zum Außenminister der Weimarer Republik ernannt. Während seiner Amtszeit war er maßgeblich an der Organisation des Dawes-Plans beteiligt, der finanzielle Hilfen für Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg sicherte. Rathenau setzte sich auch für eine Versöhnung zwischen Deutschland und den Siegermächten des Krieges ein.
Rathenaus politisches Engagement machte ihn jedoch zum Ziel rechtsextremistischer Gruppen. Am 24. Juni 1922 wurde er von Mitgliedern der Organisation Consul, einer rechtsextremen Geheimorganisation, ermordet.
Walther Rathenau gilt als einer der bedeutendsten Industriellen und Politiker der Weimarer Republik. Er war ein Verfechter der wirtschaftlichen und politischen Modernisierung Deutschlands und setzte sich für eine internationale Zusammenarbeit ein. Sein früher Tod hinderte ihn daran, seine politischen Ziele vollständig umzusetzen, doch sein Einfluss und sein Vermächtnis bleiben bis heute präsent.
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